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Das Bundesland Saarland

Das Saarland im Südwesten der Bundesrepublik ist das kleinste der deutschen Flächenländer. Im Norden und Osten grenzt es an Rheinland-Pfalz, im Süden an Frankreich und im Westen an Luxemburg. Viele Arbeitnehmer der Nachbarländer Frankreich und Luxemburg gehen ihrem Broterwerb im hoch industrialisierten Saarland grenzüberschreitend nach. Nach dem zweiten Weltkrieg war das Saarland als Regierungspräsidium Saar unter französischer Besatzung, wo es 1947 eine Verfassung und eine eigene Staatregierung erlangte. 1957 konnte es als Bundesland politisch, 1959 wirtschaftlich in die Bundesrepublik eingegliedert werden.

Das Saarland verfügt über die höchste Dichte an Eigenheimen in Deutschland und günstige Lebenshaltungskosten, gehört zu den wärmsten Gegenden der Bundesrepublik, wird in der Fläche zu einem Drittel von Mischwäldern bedeckt und liegt mit seinen sanften Hügeln im Herzen Europas. Im UNESCO- Biosphärenreservat Bliesgau finden sich beeindruckende Buchenwälder, Streuobstwiesen und Auenlandschaften. Auf den Muschelkalkböden wächst noch eine respektable Anzahl seltener Orchideenarten. Eines der Wahrzeichen des Landes ist die Saarschleife bei Mettlach.

Der regionale Strukturwandel begann ab dem 1960er Jahren mit dem schrittweisen Abbau der Kohleförderung und der damit einhergehenden Stahlindustrie. 2012 fuhren im Bergwerk Saar letztmalig Kohlearbeiter ein. Seither werden zunehmend Windkraft und andere erneuerbare Energien ausgebaut. Mit der Ansiedlung des Automobilbauers Ford in Saarlouis und entsprechenden Zulieferern unter anderem in Homburg sowie den Branchen Elektronik und Keramik gelang wieder ein überdurchschnittlich wirtschaftlicher Zuwachs. Des Weiteren wurde eine erfolgreiche Hochschul- und Forschungslandschaft in diversen Technologiefeldern aufgebaut. Heute sind mit der Saarstahl AG und den Dillinger Hüttenwerken noch 2 große Stahlwerke im Land präsent.

Die Kulturlandschaft des kleinen Saarlandes ist erstaunlich vielfältig. Sie reicht vom Saarbrücker Schloss über den keltischen Ringwall bei Otzenhausen, Burgen, Klöstern, Industriestätten wie dem UNESCO Kulturerbe der Völklinger Hütte bis zur römischen Villa Borg und dem europäischen Kulturpark in Bliesbruck-Rheinheim bis zum klassizistischen 4-Sparten saarländischen Staatstheater in Saarbrücken.

Im Saarland ist das „Savoir vivre“ zuhause. Der Guide Michelin beschert alljährlich etlichen Restaurants die begehrten Sterne. Die traditionelle Saarländer Küche aber ist einfach und gehaltvoll, Grumbeeren, wie die Kartoffel genannt wird, finden sich nicht nur in Eintöpfen. Quetschekuchen wird zusammen mit Bohnensuppe genossen, der richtige Marinade für einen saftigen Schwenkbraten gerät zur Kunst. Viele Gerichte sind von alters her französisch angehaucht. Dazu passen besonders die geliebten Weine aus dem Saarland, die überwiegend an der Obermosel angebaut werden.

Die Saarländer gelten als besonders verbindlich und aufgeschlossen, es mag der immerfort notwendigen Anpassung in der wechselvollen Geschichte des Saarlandes zu verdanken sein.